16.07.2008

Jakob Dylan

Jakob Dylan, seines Zeichens seit 18 Jahren Sänger der Wallflowers und seit knapp 40 Jahren Sohn von Bob Dylan, hat sein erstes Soloalbum veröffentlicht: “Seeing Things”, produziert von Rick Rubin. Jakob Dylan, Seeing Things cover
Es ist ein sehr ruhiges Album geworden, eher akustisch, fast nur Jakob und seine Gitarre und seine heisere Stimme. Ich glaube, das ist gar nicht mal schlecht … es hört sich sehr angenehm. Die Songs klingen luftig und irgendwie sehr amerikanisch - wie alles, was Jakob so macht, das ist auch im Video zur ersten Single, “Something Good This Way Comes”, zu sehen: weite, staubige Highways, Trucks, Cowboyhüte …- , und obwohl sie absolut nichts Besonderes sind, sind sie besser als so manche langweilige, überproduzierte Rockplatte, die er früher gemacht hat. Blöd zu sagen, aber man kann die Platte gut im Hintergrund hören.

Gerade weil die Songs jetzt so folkig sind und seine Stimme so im Vordergrund steht, muss er sich natürlich, noch mehr als früher, ständig nach seinem Vater fragen lassen. Gestern, in “kulturzeit” auf 3sat, wurde er, durch München wandernd, natürlich auch danach gefragt und antwortete eher bockig. Die Fragen gehen stets in eine ähnliche Richtung: Warum er ÜBERHAUPT Musik machen würde, gegen seinen Vater könne er ja sowieso nicht anstinken. (Was ja auch stimmt.) Pech für Jakob, dass er nichts anderes kann und tun möchte, als Musik machen. Und jetzt stehen seine CDs im Regal auch noch direkt neben denen seines Vaters. Naja, also ganz nette Musik, um vielleicht einen Whisky dazu zu trinken und die Cowboystiefel auf die Brüstung einer Veranda zu legen, während man einen Sonnenuntergang betrachtet.

Beim Münchner Interview fiel wieder auf, dass Jakob Dylan generell eher maulfaul und unglaublich menschenscheu ist. Bei Auftritten schaut er immer über das Publikum hinweg, so dass Alan Bangs mal den Ausdruck “Brillen für Dylan” prägte (hier ein Artikel dazu). Ich glaube, der ist auch ein total langweiliger Typ (also Jakob, nicht Alan Bangs!). Aber er sieht, ganz objektiv mal nach dem goldenen Schnitt (oder so) betrachtet, einfach unglaublich gut aus. Vor allem die blauen, tief verschatteten Dylan-Augen lassen ihn interessanter wirken, als er wohl ist. Jedenfalls erinnere ich mich da an ein Wallflowers-Konzert, nach dem wir (3 Frauen) unabhängig voneinander völlig geplättet waren von seiner Schönheit. Naja, falls er sich jetzt wieder mal nach Europa bequemen sollte, würde ich vielleicht hingehen .. allein schon zum Gucken.
Der schöne Jakob.

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